Einige Anbieter bieten Tarife mit sogenannten Strompaketen an. Bei diesem Tarifmodell wird vom Kunden ein Mindestvolumen an Kilowattstunden abgenommen und im voraus bezahlt. Vom Prinzip her lässt sich dies mit dem Datenvolumen vergleichen, das in vielen Smartphone-Verträgen enthalten ist. Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied: Bei der Handy-Flat entstehen nach Aufbrauch des Datenvolumens keine weiteren Kosten, jedoch wird der Internetzugang stark verlangsamt. Dies ist bei Strompaketen nicht praktikabel.
Bei Strompaketen profitiert der Anbieter von der Zahlung im voraus und kann den Bedarf besser kalkulieren. Diesen wirtschaftlichen Vorteil geben die Stromanbieter in Form eines besonders niedrigen Kilowattstundenpreises an den Kunden weiter. Nach Ausschöpfen des Strompakets werden die weiteren Kilowattstunden zu einem erhöhten Tarif berechnet. Wer sich für ein Strompaket entscheidet, sollte den voraussichtlichen Bedarf daher möglichst gut einschätzen können. Dies ist auf die Kilowattstunde genau nicht möglich. Wer seinen Stromverbrauch zu großzügig einschätzt, verschenkt Strom, den er bereits bezahlt hat. Wer zu knapp kalkuliert, muss Kilowattstunden nachzahlen.
Aus Angst vor Nachzahlungen buchen viele vorsichtshalber ein zu großes Strompaket. Dies ist jedoch ein Fehler. Selbst wenn das Paketvolumen um 50 Prozent überschritten wird und zu einer Nachzahlung führt, profitiert der Kunde bei den meisten Anbietern von einer Ersparnis gegenüber dem Grundversorger-Tarif. Demgegenüber wird man mit einem zu großzügig bemessenen Strompaket, das nur zu 80 Prozent ausgeschöpft wurde, meistens über dem Grundversorger-Tarif liegen. Das beruhigende Gefühl wird also teuer erkauft. Vor der Buchung eines Strompakets sollte man den voraussichtlichen Stromverbrauch daher eher zu niedrig ansetzen und ein Budget für eine etwaige Nachzahlung einrichten.