Der Strommarkt in Deutschland wird durch die vier großen Energieproduzenten EON, RWE, EnBW und Vattenfall dominiert, die 80 Prozent des Stroms produzieren und auch die deutschen Hochspannungsnetze betreiben. 40 Prozent der Haushalte und des Kleingewerbes beziehen ihren Strom von einem dieser Anbieter. Der Marktdruck durch zahlreiche günstige Stromdiscounter hat dazu geführt, dass auch die vier großen Stromproduzenten Discount-Marken etablierten.
Die restlichen 60 Prozent verteilen sich auf über 1000 weitere und oftmals nur regional vertretene Stromversorger. Unter diesen Energieversorgern sind auch viele kommunale Betriebe und Stadtwerke, die die gesetzliche Grundversorgung mit Strom sicherstellen. Regionale Anbieter schließen sich häufig zu regionalen Energie-Einkaufsgemeinschaften zusammen, um einen günstigeren Einkaufspreis zu erzielen.
Eine Reihe von Stromanbietern wirbt mit Ökostrom aus regenerativen Energiequellen. Ob der vom Anbieter als Ökostrom gekennzeichnete Strom anteilig aus fossilen Energieträgern oder Atomstrom gewonnen wird, ist für den Laien jedoch schwer zu überprüfen. Einige Ökostrom-Anbieter listen auf ihrer Website daher explizit alle Kraftwerke auf, aus denen sie Strom einkaufen. Für Ökostrom-Anbieter existieren verschiedene Zertifizierungen, die dem Verbraucher die Einordnung erleichtern sollen. Zu den bekanntesten Prüfinstituten gehören der TÜV Nord, der TÜV Süd, das ok-Power-Label und das Grüner-Strom-Label. Für eine Zertifizierung durch den TÜV Nord ist es erforderlich, dass 50 Prozent des Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen stammen müssen. Dies sind Kraftwerke, die eine im Zuge der Stromproduktion erzeugte Wärme wiederaufbereiten. Diese Eigenschaft trifft auf Kohle- und Gaskraftwerke neuerer Bauart zu. Das Zertifikat des TÜV Süd gibt es als vierstufiges Gütesiegel, wobei die beiden höchsten Stufen eine hundertprozentige Stromerzeugung aus regenerativen Energien verlangen. Das ok-Power-Label erhalten nur Anbieter, dass er in neue Kraftwerke zur Erzeugung regenerativer Energien investiert. Mit dem Grüner-Strom-Label schließlich haben sieben Umwelt- und Verbraucherschutzverbände eine Zertifizierung für Stromanbieter geschaffen, die ihren Strom zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energiequellen oder aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen beziehen. Die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen dürfen bei diesem Label keine fossilen Energieträger verwenden.